Kurze, persönliche Retroperspektive


Als wir die ersten Ideen zu Tourschall formulierten, war es maßgeblich technisches und fachliches Interesse, das mich von dem Thema überzeugte. Generierung von Anwendungen, mobile Technologie, GPS und Multi-Plattformentwicklung waren die Themen, die sich für einen Informatiker spannend anhörten. Einen Audioguide hatte ich zu dem Zeitpunkt selbst noch nie zuvor verwendet. Das hat sich dann natürlich zwangsläufig schnell geändert.

Als der erste Prototyp der App für Android fertig war, standen erste Tests in der freien Wildbahn an – also schnell einen Testguide vor der eigenen Haustür zusammengeklickt und los ging der abendliche Spaziergang. Weitere ähnliche Tests folgten, bis ich dann ein paar Wochen später mit dem ersten Guide für Dresden vor der Frauenkirche stand. Da begann es dann, dass sich zur anfänglichen Begeisterung für die Technologie die Begeisterung für das Produkt gesellte. Der Blick für das Produkt hat sich dann zunehmend fokussiert. Als ich vor zwei Monaten in Nizza Urlaub machte, war ich dann auch fast schon enttäuscht, dass es im gesamten Android-Marktplatz keinen Audioguide für eine solche Stadt voller Touristen gab. Das einzige entfernt vergleichbare Angebot vor Ort war ein Bus, mit dem eine Audiotour durch die Stadt abgefahren werden konnte: Ich biss in den sauren Apfel, zahlte die 20 Euro (sic!) und – bereute es. Die jeweilige Sehenswürdigkeit war für gewöhnlich beim Start der Audiospur noch zwei Kurven oder Kreuzungen entfernt, der Blick sehr eingeschränkt und die präsentierten Inhalte waren aus einem mittelklassigen Reiseführer abgelesen. Bei einem solchen “Erlebnis” verstärkt sich dann umso mehr die Überzeugung für die eigene Lösung. Für diese haben wir in der letzten Woche endlich alle formalen Rahmenbedingungen erfüllt, die uns den Markteintritt ermöglichen – zügig wurden sofort die ersten verfügbaren Audioguides publiziert. Meinen ersten Aufenthalt in einer Stadt, die durch einen Tourschall-Audioguide abgedeckt ist (Berlin) nutzte ich dann am vergangenen Wochenende auch direkt für eine Audiotour – rein zu Testzwecken versteht sich. Wie es war? Es hat einfach Spass gemacht.

Wie soll ich diesen Beitrag nun abschließen? Ich denke so: Unabhängig davon, wo Tourschall in einem Jahr steht und ob es von der finanziellen Seite funktioniert, ist es doch ein sehr gutes Gefühl, etwas in einem so gut zusammenarbeitenden Team mitgeschaffen zu haben, für das man so viel Begeisterung entwickelt hat und das einem schlichtweg Spaß macht!

Gut – eine weitere Sache darf am Schluss natürlich nicht fehlen: **

Liebe Contentpartner, liebe Audioguideproduzenten: Nizza und viele, viele andere große und kleine Städte brauchen noch einen Tourschall-Audioguide!